Bei der elektrochemischen Bearbeitung (ECM) werden chemische Reaktionen genutzt, um Material von der Oberflächenschicht eines Bauteils abzulösen. Bei dieser besonderen Art der nicht-konventionellen Bearbeitung werden unerwünschte mikrostrukturelle Veränderungen an der Oberfläche, wie etwa die Bildung von Versetzungen, vermieden. Dies macht die ECM zu einer vielversprechenden Bearbeitungstechnik für hochfeste Werkstoffe. Um die komplexen chemischen Reaktionen numerisch effizient zu modellieren, wird eine innere Variable eingeführt, die den Grad der Auflösung des Materials beschreibt. Die Entwicklung der inneren Variable wird auf der Grundlage des Faradayschen Gesetzes der Elektrolyse formuliert. Darüber hinaus ermöglicht die Verwendung einer effektiven Formulierung der erforderlichen Materialparameter die homogenisierte Beschreibung des Auflösungsprozesses im Rahmen eines elektrischen Finite-Elemente-Modells zu berücksichtigen. Jeder effektive Materialparameter ist das Ergebnis klassischer Mischungsregeln.
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Um eine mechanismenorientierte Analyse der Zusammenhänge zwischen Fertigungsprozessen und den durch sie hervorgerufenen Werkstoffveränderungen in der Werkstückrandzone bei klassischen Prozessen der Metallverarbeitung wie dem Festwalzen zu ermöglichen, haben wir uns im Rahmen des SFB/TRR 136 mit der hochaufgelösten Simulation mechanischer und thermomechanisch gekoppelter Prozesse beschäftigt. Grundannahme ist dabei, dass die während des Prozesses im Werkstoff herrschenden Beanspruchungen für dessen Reaktion in Form einer Modifikation verantwortlich sind. Diese mechanismenorientierte Betrachtung der Wechselwirkung von Fertigungsprozessen mit dem Werkstoff ist wissenschaftlich neu und soll es zukünftig in der Praxis ermöglichen, Fertigungsverfahren und Prozessketten im Hinblick auf die gewünschten Randzoneneigenschaften des Werkstücks gezielt und wissensbasiert auszuwählen und einzustellen, um so eine nachhaltige und ressourcenschonende Produktion zu ermöglichen.
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In den unteren Magmakammern von Vulkanen werden Olivinkristalle gebildet. Diese Kristalle wachsen, während sie in die höheren Magmakammern aufsteigen, bis der Vulkan ausbricht. Diffusionschronometrie wird verwendet, um die Diffusionsgeschichte des ausgestoßenen Materials nachzuvollziehen. Jedoch wird der nachvollziehbare Zeitraum von Rekristallisation begrenzt. Obwohl es sowohl in Experimenten als auch in Beobachtungen gezeigt wurde, wurde die Kopplung von mechanischen und chemischen Prozessen noch nicht quantitativ untersucht. Ein neues Materialmodell wird entwickelt, welches diese Kopplung von mechanischen und chemischen Prozessen in Betracht zieht, um die Entwicklung von magnesiumbasierten Forsterit, unter Einfluss von Eisen als Fayalitkomponente, von der ursprünglichen Wachstumsphase bis zur Rekristallisation zu beschreiben.
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